Feuer

Man sagt, wir schaffen uns unsere eigene Realität. Könnte das auch auf die großen Brände zutreffen, die Feuer, die an so vielen Orten wüten?

Feuer

Ich bin Australier, und es ist bekannt, dass in verschiedenen Teilen Australiens intensive Waldbrände herrschen. Nach zwei bis drei Jahren extremer Dürre ist ein Großteil des Landes zundertrocken, und da die dominierende Eukalyptusbaumart reich an ätherischen Ölen ist, brennen die Brände sehr heiß und schnell. Natürlich ist dies ein globales Phänomen. Es gibt Brände im Amazonas, in Spanien, Kalifornien, Nordkanada, Sibirien, Indonesien und an anderen Orten.

Wenn wir unsere eigene Realität schaffen, rufen wir dann auch die Brände kollektiv hervor?

Buddha sagte, dass wir alle dazu neigen, mit egozentrischem Verlangen zu brennen, und dass dies unser ganzes Leiden verursacht. Wenn wir die Vergangenheit betrachten, besteht sie aus einer endlosen Kette von Ursache und Wirkung, von ich-zentrierten Entscheidungen, einer nach der anderen, individuell und kollektiv. Ihr Ergebnis zeigt sich im Jetzt. Sie haben zu den Umständen geführt, in denen wir uns befinden, zu dem kollektiven Drama, das sich auf der Bühne der Welt abspielt.

Egozentrisches Denken führt zu egozentrischem Fühlen, und diese ich-zentralen Leidenschaften und Astralstürme bestimmen unser Leben – sie vermitteln uns den Schein des Lebens. Es ist ein Dasein, das weitgehend als eine Sucht nach Drama und Schmerz erlebt wird. Wir brennen vor Verlangen! Wir brennen in der unerbittlichen Unbefriedigtheit der Wünsche und Sehnsüchte. Buddha sprach von dukkha, dem Leidvollen des Daseins. Alles ist eine vorübergehende Parade vergänglicher Phänomene, die niemals die Sehnsucht in unseren Herzen befriedigen werden – die Sehnsucht nach unveränderlicher Liebe, nach wahrer Einsicht und Weisheit, nach Mut, der aus der Erkenntnis unserer Wahrheit und dem Stehen in ihr geboren wird. Wenn wir nur klar sehen könnten, dass diese Werte in unserer Welt nicht verankert werden können! In ihr ist die Wahrheit nicht zu finden.

Nach den zeitlosen Werten müssen wir im Innern suchen. Das ist der einzige Ort, an dem sie gefunden werden können. Das bedeutet zugleich, der Lüge entgegenzutreten, die Wirklichkeit bestehe nur aus dem Physischen und Messbaren. Es gibt eine subtilere Realität, die uns allen zur Verfügung steht – unsichtbar, aber weitaus realer erlebbar als die Welt um uns herum.

Wenn wir uns dieser Möglichkeit zuwenden, wenn wir uns dieser Erfahrung öffnen und die Anhaftung an äußere Phänomene loslassen, erkennen wir, dass wir uns von uns selbst entleeren müssen, um die Flammen des tobenden egozentrischen Verlangens zu löschen und den ruhigen Ort zu finden, aus dem heraus unser Leben entsteht.

Von diesem ruhigen Ort im Innern aus können wir unser Leben führen. In seiner Kraft können wir unser egozentrisches Streben aufgeben. Die Welt wird dann von der Last unserer ich-zentralen Projektionen befreit und ihre wahre Ordnung wird schließlich wiederhergestellt. Die Feuer der egozentrischen Leidenschaften verlöschen, und an ihre Stelle treten die sanften Feuer der Liebe.

Der Regenbogen ist das Versprechen, dass der planetarische Wandel nicht mehr durch eine Sintflut erfolgen wird. Vielmehr ist prophezeit, dass der nächste Wandel durch das Feuer stattfindet. Das kann das Feuer der Seele sein, das uns erwachen lässt und uns dazu führt, uns den Konsequenzen unserer Entscheidungen zu stellen.

Könnten die physischen Wildfeuer in irgendeiner Weise mit den Feuern unseres Innern verbunden sein? Inwieweit beeinflusst der Bewusstseinszustand der Menschheit die Erdatmosphäre, einschließlich des Wetters und des Klimas?

Fragen, in die wir uns vertiefen können …

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Datum: Januar 3, 2020
Autor: Neville Hyde
Foto: Adrian Schüpbach auf pixabay CCO

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