Ein besonderes Erlebnis Teil 3: Meine Organe und ich – ein gemeinsames Abenteuer

Aus medizinischer Sicht war das Organ nicht zu retten. Da fasste ich einen spontanen Entschluss

Ein besonderes Erlebnis Teil 3: Meine Organe und ich – ein gemeinsames Abenteuer

Immer schon habe ich Abenteuer geliebt. Was können nicht für spannende Erfahrungen daraus entstehen! Doch dann kam ein Abenteuer der unerwarteten Art.

Ich bekam eine langwierige, chronische Erkrankung, die meinem Leben gefährlich werden konnte. Die Ärzte versuchten mit viel Geduld, die Krankheit zu heilen, was ihnen nicht gelang. Also suchte ich Hilfe bei Heilpraktikern. Ich probierte alles Naheliegende und alles Exotische aus, nur um Heilung zu erlangen. Viele Bücher boten Hilfe, um das psychologische Muster hinter der Erkrankung zu erkennen und aufzulösen. Denn gesund wollte ich werden. Doch nichts half oder verbesserte meine Situation.

Letztlich verlor mein Arzt die Geduld und sagte, wenn ich das betroffene Organ nicht entfernen ließe, könne er für mein Überleben nicht garantieren, und er weigerte sich, mich weiterhin zu behandeln. So stand ich nun da, alle „Weisheit“ hatte nicht geholfen, nicht die sanften Methoden der Alternativmedizin, auch nicht meine Zuwendung, mein Versuch zu verstehen, welchen persönlichen Hintergrund meine Erkrankung haben könnte. Der OP-Termin in der Klinik wurde angesetzt. Doch ich konnte nicht begreifen, dass etwas Lebendiges aus dem Körper einfach entfernt werden soll, das offensichtlich einen Hilferuf aussendet. Es war wie Mitgefühl für mein eigenes Wesen. Ich konnte mir nicht vorstellen, nach der OP für den Rest meines Lebens an ein Medikament gebunden zu sein. Ich sehnte mich nach wirklicher Heilung.

Schließlich fasste ich einen spontanen Entschluss: Ich sagte den OP-Termin ab und sprach im Stillen mit dem Organ in meinem Körper. Ich sagte in etwa: „Liebes Organ, du gehörst zu mir. Auch wenn es dir und mir nicht gut geht. Ich will dich akzeptieren und wertschätzen, so wie du jetzt bist. Wir bleiben zusammen, was auch geschieht. Ich werde es freudig annehmen. Sei wie du willst, und wenn du mir etwas sagen magst, werde ich zuhören.“

Von da ab setzte ich mein Leben fort, als ob es keine Krankheit gäbe. Denn der Zustand, den ich jetzt hatte, war der richtige. Es trat eine neue Ruhe in mein Leben. Nach einem Jahr war ich symptomfrei und bin es nun seit 15 Jahren. Was für ein schöpferisches Potential liegt in uns!

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Datum: Januar 16, 2020
Autor: Claudia Doehring (Germany)
Foto: Jadwiga Muzynska

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